HOLZ-BLOG - BEMERKENSWERTES AUS DER HOLZBRANCHE


05.09.2022

Kein Schwinget ohne Sägemehl

Die Schweiz befindet sich nach dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest Ende August in Pratteln immer noch im Sog der Faszination für den Schweizer Traditionssport. Wie stark Holz im Zentrum eines Schwingfestes steht, ist den einen sofort klar, den anderen eher weniger bewusst. Wir haben beim OK-Präsidenten des Rigi Schwinget, Peter Inderbitzin, nachgefragt, um welche Mengen Sägemehl und welchen Aufwand es sich handelt, um ein Schwingfest, wie jenes auf der Rigi sicherzustellen.

Wer die Rigi kennt, kann es sich bestens vorstellen: Dass dort oben überhaupt ein Schwinget stattfinden kann, ist mit einigen Kraftakten verbunden. Seit 1895 habe das Schwing- und Älplerfest «auf der Königin» schon Tradition, berichtet uns Peter Inderbitzin, der OK-Präsident. Urkundlich bewiesen seien dort oben schon 1601 erstmals Älplerspiele mit Laufen, Springen, Steinstossen und Schwingen durchgeführt worden.

Drei Schwingkreise
Das Bild zeigt es. Drei Schwingkreise werden errichtet, um mit 90 Schwingern den Tagesablauf einhalten zu können. Wohlriechend und weich präsentiert sich das Naturmaterial Holz auf zwölf Metern Durchmesser und einer Material-Höhe von 15 cm. 75 bis 80 m3 Sägemehl werden auf die drei Schwingkreise verteilt.

Auf dem Tiefgänger auf die Rigi
Die Logistik ist natürlich einer der Knackpunkte bei der Realisierung des Schwinget. Doch die Organisatoren lassen sich weder davon, noch von herausfordernden Wetterbedingungen abhalten, um den Traditionsanlass jährlich sicherzustellen. Bis vor ca. 20 Jahren sei das Sägemehl in Jutensäcke abgefasst auf Transporter geladen und dann auf den Güterzug der Rigi-Bahnen umgeladen worden, erzählt Peter Inderbitzin. Von dort kamen wieder Transporter zum Einsatz, welche den Transport zum Schwingplatz vorgenommen haben. Das ging, solange die Schwingplätze nur einen Durchmesser von acht Metern aufwiesen. Heute aber wird das Sägemehl, das übrigens bei der Sägerei Fischlin vom Steinerberg bezogen wird, lose auf Viehtransporter geladen. Diese fahren auf dem Tiefgänger der Rigi-Bahnen auf den Berg. Oben angekommen, wird das Material auf den Schwingplatz gekippt.

Dank gutem Teamwork zum Erfolg
Wir haben es schon angetönt: Vom schlechten Wetter lassen sich die Organisatoren nicht abhalten, ihren Gästen und natürlich den Hauptprotagonisten einen tollen Anlass zu bescheren. «Das Wetter auf 1600 m. ü. M. kann schon sehr ungemütlich werden», so der OK-Präsident. Aber auch der Transport des Materials, des Personals, der Schwinger und des Publikums ist nicht zu unterschätzen. «Dank der guten Partnerschaft mit den Rigi-Bahnen und der besonderen Aussicht bei schönem Wetter, werden diese Herausforderungen mehr als kompensiert», meint Peter Inderbitzin.

So ist es einmal mehr beeindruckend, in welch vielfältiger Art und Weise Holz zum Einsatz kommt. Sei es beim Bauen, beim Möbelschreinern oder sogar bei Freizeitaktivitäten.

Herzlichen Dank an Peter Inderbitzin für die spannenden Ausführungen. Dem ganzen OK wünschen wir schon heute viel Erfolg bei den Vorbereitungen auf das Rigi-Schwinget 2023.

© Pius Betschart, Arth


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