«Natural Intelligence» - erst recht auf dem Berg

In der einzigartigen Landschaft der Eggberge, auf 1500 M. ü. M. oberhalb Altdorf im Kanton Uri gelegen, entsteht zur Zeit die Berglodge37, ein Kurs- und Begegnungszentrum für ganzheitliche Gesundheit, intakte Natur und Umwelt sowie nachhaltiges Unternehmertum. Das 2. Holzakteurtreffen im Kanton Uri fand unter der Federführung der Bauherrschaft und der Regionalgruppe Uri der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz (LHZ) statt. Über 40 Personen fanden den Weg ins Bergparadies.

Auf die Teilnehmer am Urner Holzakteurtreffen wartete ein vielseitiges Programm, dessen Anfang Geschäftsführerin Melanie Brunner mit ihren Begrüssungsworten innehatte. Über das grosse Interesse am Anlass und der LHZ, das die Urner, aber auch viele Ausserkantonale, mit ihrer Reise auf die Eggberge bekundeten, zeigte sie sich äusserst erfreut.

Holz sollte im Zentrum stehen
Martin Reichle, der Bauherr, erzählte, wie es zu diesen Plänen rund um die Berglodge kam. Er berichtete von der Philosophie des Projekts, bei dem die Gesundheit eine sehr zentrale Rolle einnimmt: Gesundheit und Mensch, Gesundheit und Unternehmertum, Gesundheit und Natur/Umwelt. Es ist naheliegend, dass ein solch achtsamer Projekthintergrund unweigerlich mit Holz in Kontakt kommen muss. «Für mich war immer klar. Es muss möglichst viel Holz eingesetzt werden», so Reichle. Mit dieser Idee reifte der Gedanke, dass das Holz von den Eggbergen stammen könnte. Und heute sind es tatsächlich 30 %, die vom lokalen Gruonwald stammen. Zwei Bäume davon hat er selbst gefällt und mit der mobilen Säge zugeschnitten.

Die Zahl 37
Die Berglodge trägt die Zahlenkombination 37. Martin Reichle erklärte den Anwesenden, was es damit auf sich hat. Der Mindestaufenthalt eines Besuchers dauert 37 Stunden (d. h. zwei Nächte). 37 Wochen im Jahr werden Seminare angeboten. Und 37 Betten stehen zur Verfügung. Reichle fördert in seiner Lodge den integralen Austausch. Lediglich zwei lange Tische stehen zur Verfügung. Dort tafeln dereinst vielleicht der Arzt und der Förster am gleichen Tisch. «Natural Intelligence» - ein Zurückkehren zur Natur und zu menschlichen Werten strebt der Bauherr mit seinem Projekt an.

Mit der Natur statt gegen
Der Kreisforstmeister Roland Wüthrich rückte in seinem Referat ebenfalls die Natur ins Zentrum. Ein Fünftel der Urner Fläche ist mit Wald bedeckt. Und jeder Baum, der dort steht, ist ein Unikat. Er appelliert daran, mit der Natur zu arbeiten und nicht dagegen. Und wer die Natur geschickt lenkt, dürfe sie durchaus auch für sich arbeiten lassen. Wüthrich erwähnt, dass der Wald eine gezielte Waldpflege benötigt, um möglichst vielfältig und für die Zukunft gewappnet zu sein. Er betont, dass im Schweizer Wald trotz nachhaltiger Bewirtschaftung noch ein grosses Holznutzungspotential vorhanden ist und er ruft dazu auf, die Chancen des genialen Rohstoffs Holz zu nutzen. Denn in unserem einheimischen Holz steckt auch Schutz, Lebensraum und Erholung. Und er wünscht sich weitere Vorzeigeprojekte wie die Berglodge37, welches die regionale Wertschöpfung fördert.

Über 100-jähriges Mondholz
Die bautechnische Umsetzung hat die Gotthard Holzbau GmbH übernommen. Geschäftsführer und Inhaber Hermi Herger baut mit seinem Betrieb eigentlich alles auf den Eggbergen. Er erzählt von den technischen Herausforderungen, gerade, was den Transport ins Bergidyll bedeutet. Beim verwendeten lokalen Holz handelt es sich um über 100-jähriges Mondholz, wovon 1’400 m2 Sichttäfer und Latten für die Fassaden erstellt wurden. Beachtliche Zahlen lieferte auch Jonas Imhof, der eine Studie zur Ökobilanz der Berglodge37 erstellt hat: 30 % des Holzes stammt aus dem lokalen Gruonwald. 60 % ist Schweizer Holz aus sonstigem Gebiet. Lediglich 40 m3 stammen in Form von Dreischichtplatten aus dem Ausland.

Der anschliessende Apéro bot Gelegenheit, sich mit den Organisatoren und mit Fachleuten auszutauschen, bevor es später mit der Gondel wieder ins Tal ging. Die Resonanz der Teilnehmer und die Stimmung vor Ort waren hervorragend und lassen darauf hoffen, bei der Eröffnung der Berglodge37 im Juni 2022 ein Revival feiern zu dürfen.



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