Holz und seine schier unbegrenzten Möglichkeiten

Mit der Veranstaltung «Holz und seine schier unbegrenzten Möglichkeiten» hat die Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz zu einem interessanten Wissenstransfer nach Menznau, in die Räumlichkeiten der Swiss Krono, eingeladen. Während knapp drei Stunden gab's Wissen, Netzwerk und Austausch. Ein wiederholungswürdiges Format.

Die Projektgruppe Holzpromotion entwickelt innerhalb der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz (LHZ) Aktivitäten zur verstärkten branchenübergreifenden Promotion von Holz als Bau- und Werkstoff sowie als Energieträger und sorgt mit konkreten Veranstaltungen für echten Wissenstransfer. So konnte die LHZ jüngst zusammen mit der Swiss Krono, Menznau, ein gehaltvolles Programm zur Thematik «zukunftsweisende Klebestoffe» ausarbeiten.

Roger Braun, Leiter des Standorts Menznau der Swiss Krono, machte den Anfang und vermittelte Wissen zum Thema «Biobasierte Klebstoffe für Span- und MDF-Platten». Dabei kamen stärkebasierte Klebstoffe (aus Reststoffen der Getreideproduktion), Bio-Aminoplaste (aus Biogas) oder auch Bio-PMDI (aus Rapsöl) zur Sprache. Braun zeigte beeindruckende Werte hinsichtlich Erdöleinsparung bei Verwendung der genannten Alternativen auf. Auch wies er auf ein erhöhtes CO2-Speicherungspotenzial der «Bio-Variante» hin.

Corepel-System für Wasserfestigkeit
Jonathan Wyss, Productmanager im Hause Swiss Krono, präsentierte die «Corepel»-Technologie, die auf der Umhüllung einzelner Holzpartikel basiert und damit das Quellen des verwendeten Materials auf ein Minimales reduziert. Bestens bewährt hat sich die Technologie beim Einsatz für Fussböden im Innenbereich. Seit 2020 kam über vier Millionen m2 ausgeliefertes Material zum Einsatz. Um diesen Wert etwas zu veranschaulichen: Dieser entspricht 560 Fussballfeldern. Da auch die grossformatige Verwendung der Platten möglich ist, können beispielsweise auch Waschstrassen damit ausgekleidet werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten befinden sich in der Entwicklung, einige davon stehen kurz vor dem Abschluss.

Aus der Forschung gesprochen
Welches Potenzial die Laubholzverklebung hat und wie weit die Forschungen dazu an der Berner Fachhochschule in Biel fortgeschritten sind, dazu sprach Martin Lehmann, Professor für Ingenieurholzbau. Lehmann erklärte die verschiedenen Beanspruchungsgruppen mit ihren expliziten Klimabedingungen und Anwendungsbereichen. Er stellte Klebstoffe für tragende Bauteile vor und informierte über normativ geforderte Prüfungen. Er präsentierte Beispiele der Delaminierung und mit welchen Materialien diese verhindert werden kann.

Im zweiten Teil seines Referats berichtete er über Stabschichtholz und die Forschung, die dazu betrieben wird. Dabei resultierte unter anderem auch die Erkenntnis einer signifikanten Reduktion der Klebstoffmenge. Dank der hohen Festigkeit ermöglicht die Stabbuche sehr schlanke Tragkonstruktionen und kann dort eingesetzt werden, wo das Nadelholz statisch an seine Grenzen stösst.

Nach einer spannenden Diskussionsrunde lud Hausherr Roger Braun die Gäste zu einer feinen Verköstigung und zur Möglichkeit des persönlichen Austauschs ein. Ein in der Tat wiederholungswürdiges Format.


Rückblick von Martin Binkert, Holz-Revue.



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